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Behind The Scenes

🎬 Behind The Scenes #24: Die Rache der unmotivierten Charaktere

Published about 2 years ago • 8 min read

Hallo, Daniel hier.

Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Behind The Scenes.

Merke, wie meine Filmstory so allmählich raus will, nein MUSS. Vorher gibt es aber noch ein paar wichtige Details zu klären. Mehr dazu 👉 film.

Ich habe mich in die Projektplanung vertieft und das Filmprojekt für dieses Jahr durchgeplant. Mehr dazu 👉 blog.

Um seine Ziele auch zu erreichen, bin ich auf einen interessanten Trick gestoßen. Mehr dazu 👉 machen.

Die Award Season bringt so einiges an Goodies für uns Cineasten. Mehr dazu 👉 sachen.

Los gehts.

film.

Der aktuelle Stand meines Films. Woran ich arbeite, womit ich hadere, wo ich feststecke – die Höhen und Tiefen des Filmemachens.

House of Cards

HOUSE OF CARDS

Meine Story ist an einem Punkt angekommen, wo vieles parallel läuft und laufen muss, und es ist nicht leicht, den kreativen Prozess so zu sezieren, dass ein nachvollziehbarer Ablauf ersichtlich wird.

Alles wirkt sich aufeinander aus:

Die Struktur der Story wird von den Charakteren geprägt, die durch ihre inneren und äußeren Konflikte den Plot vorantreiben, welcher wiederum die Charakterentwicklung formt, die das Leitmotiv des Films darstellt.

Verwirrt?

So geht es mir momentan. Ich habe das Gefühl, vor einem äußerst wackligen Kartenhaus zu sitzen. Wobei hier meine Gedankengänge die Karten darstellen, die ab und an versucht sind, alles zum Einsturz zu bringen.

Zu lange habe ich mich nämlich davor gedrückt, mir Gedanken über die inneren und äußeren Konflikte zu machen, die meine Charaktere antreibt. Das rächt sich jetzt gewaltig.

In der letzten Ausgabe habe ich Dir von dem Story-Braindump berichtet. In Vorbereitung für das nächste Story-Development Gespräch, bin ich noch mal einen Schritt zurückgegangen – oder doch vor? – und habe eine Inhaltsangabe der kompletten Story erstellt. So, wie sie sich momentan vor meinem geistigen Auge abspielt.

👉 Die Inhaltsangabe zur Story kannst Du HIER nachlesen.

Schreib mir gerne,was Du davon hältst. Feedback hilft immer weiter.

Das Faszinierende daran war, dass sich einiges zusammenfügt, was zuvor nicht passen wollte, mir aber auch die Schwachstellen schonungslos vor Augen geführt wurden.

Diese Schwachstellen beziehen sich fast ausschließlich auf die Motivationen der Charaktere. Vor allem die des Hauptcharakters, der oder die immer noch fehlt. Und ohne einen Helden oder Heldin hängt die Story in der Schwebe, denn es gibt momentan niemanden, dessen Reise wir als Zuschauer verfolgen könnten.

Jetzt heißt es erst mal, mich mit dem Kern der Erzählung auseinanderzusetzen, einen Hauptcharakter auszumachen und die inneren und äußeren Konflikte zu definieren.

Was ich zu dem Thema herausgefunden habe, gibt es unter recherche. zu lesen.


Die Aktuelle Logline mit der ich arbeite:

Eine Gruppe Freunde trifft nach Jahren wieder aufeinander, nur um festzustellen, dass von ihrer Freundschaft nicht mehr viel übrig ist. Als sie von einem bevorstehenden Meteoriteneinschlag erfahren, beginnt ein Kampf ums Überleben und aus Freunden werden Feinde.

Auch interessant:

🔴 Das Schlimmste, was Du einem Hauptcharakter antun kannst. Die Zuschauer wollen mitfiebern, wie eine_n Held_in allen Widrigkeiten zum Trotz dem Ziel näherkommt. Nicht, wie sie_er durch zu viel Widerstand zum passiven Spielball der antagonistischen Kräfte wird.

🔴 6 Fragen, die Dir sagen, ob Du eine Story hast. Ich hänge schon bei der Ersten … oh, well.

recherche.

Sich von allerlei unterschiedlichen Dingen inspirieren zu lassen gehört beim Filmemachen dazu. Hier findest Du die Ressourcen, mit denen ich mich in letzter Zeit auseinandergesetzt habe und was ich daraus mitnehmen konnte.

Lemony Snicket
Mehr Wollen als Jim Carrey in Lemony Snicket, geht nicht.

ICH WILL, ALSO BIN ICH

In der Storywelt gilt nicht die Maxime “Ich denke, also bin ich”, sondern “Ich will, also bin ich”.

Das Wollen nach etwas bestimmt jede Handlung. Es ist die Motivation, die die Figuren, allen voran der Hauptcharakter, ergreifen müssen, um aus ihrer Sicht etwas besseres zu erreichen.

Dies ist der äußere Konflikt, dem aber ein innerer Konflikt Zugrunde liegt, der von dem Charakter (noch) nicht erkannt und/oder verleugnet wird.

Wie oben schon erwähnt, ist momentan alles im Begriff, sich zu verbinden oder in sich zusammenzubrechen, je nachdem, was mein nächster Move ist. Ohne diese wichtigen Faktoren - innerer und äußerer Konflikt - fehlt jegliche Motivation und man hat zwar Charaktere, die auf etwas reagieren, aber nicht nach etwas streben und deshalb handeln.

Mehr noch, dieser Konflikt beruht auf einer “Wunde”, die dem Charakter in seiner/ihrer Vergangenheit zugefügt wurde und er/sie diese seitdem mit einer “selbst auferlegten Lüge” überdeckt.

Am Anfang der Story ist sich der/die Held_in nur dem äußeren Konflikt bewusst. Etwas Greifbarem, nach dessen erhoffter Erlangung sich alle Probleme in Luft auflösen. Doch auf dem Weg dahin wird klar, dass das anvisierte Ziel gar nicht das ist, was der/die Held_in benötigt. Es ist die Überwindung der “Lüge”, die Beseitigung des inneren Konflikts, der den Helden zum Ziel führt.

Mit welchen Konflikten sich meine Charaktere herumschlagen werden, erfährst Du bald hier.

The Question Titelbild

THE QUESTION (England 2015, 3:30 Min, Regie: Lee Matthews)

Der Kurzfilm erzählt die letzten Momente der Menschheit und zeigt in kurzen Episoden, wie unterschiedlich das Ableben gestaltet wird.

✔️Aus filmischer Sicht eher mittelmäßig, besticht er doch durch die gelungene Umsetzung der Story und einer guten Atmosphäre. Eine Voice-Over, die alles zusammenhält, kurze episodische Einblicke in die letzten Momente diverser Menschen und ein Score, der kitschiger nicht sein könnte, aber gerade deswegen so gut funktioniert und alles verbindet.

✘ Einen dicken Minuspunkt gibt es aber für die Annahme, dass man mit einer Automatik-Pistole russisch Roulette spielen könnte.

The Deer Hunter Russian roulette Scens
Robert DeNiro in The Deer Hunter

blog.

Hier erfährst Du, was es Neues auf creauteur.de gibt.

Kalenderbild
Unsplash.com/Insung Yoon

ERFOLGREICH (FILM-)PROJEKTE PLANEN

Filmdrehs werden bis ins kleinste Detail geplant. Nicht nur, weil sie ressourcenhungrig und aufwendig sind, sondern vor allem, weil sie verdammt viel Geld kosten. Time is money, wie man so schön sagt.

Fängt man allerdings ein Filmprojekt an, oder welches Vorhaben auch immer, so geschieht dies meist nicht mit allzu aufwendiger Planung. So als ob Lebenszeit nicht ihren Wert hätte. Klar, in erster Linie macht es einem ja Spaß, was man macht. Da ist die Zeit erst mal nebensächlich.

Anfangs wurschtelt man sich so durch, bis irgendwann der Punkt kommt, an dem man ins Stocken gerät. Die nächsten Schritte sind unklar, man weiß nicht, wo man gerade steht oder merkt, dass man nicht so voran kommt wie erhofft. Die Motivation und vor allem der Spaß schwinden und nicht selten wird an diesem Punkt das komplette Projekt hinterfragt und ob die Zeit nicht anderweitig besser genutzt wäre.

Das alles kostet wertvolle Energie, die besser im kreativen Tun investiert ist. Mehr noch, es nervt und kann in Stress ausarten. Doch soweit muss es gar nicht erst kommen.

👉 Mit der richtigen Planung kannst Du all diesen Problemen aus dem Weg gehen.

machen.

Der kreative Prozess denkt sich immer wieder neue Gemeinheiten aus, die einen vom Vorwärtskommen abhalten. Hier versuche ich dem etwas auf den Grund zu gehen und Abhilfe zu schaffen.

Habits to be made
Unsplash.com/Drew Beamer

MIT DIESEM TRICK ERREICHST DU DEINE ZIELE

Yay, Clickbait 😂

Kennst Du das? Du hast Dir die Ziele für das Jahr, Monat oder Woche gesetzt, bist motiviert und trotzdem fällt es Dir schwer loszulegen? Es findet sich immer ein triftiger Grund, das Anfangen vor sich herzuschieben. Besser noch, irgendetwas in Dir meint, dass zuvor noch dies oder jenes passieren oder erledigt werden muss, damit Du auch wirklichAnfangen kannst.

Hätte ich doch bloß ____________ vorher erledigt, gelesen, gemacht, geübt …, dann wäre ich jetzt besser vorbereitet und könnte anfangen.

So ging es mir die letzte Zeit. Habe das dunkle, verregnete Wetter dafür verantwortlich gemacht, die Stapel an Büchern, Artikeln und Filmen und überhaupt alles, was sich dafür angeboten hat und mir das Gefühl gegeben hat, mich erst noch besser vorbereiten zu müssen.

Schuld ist nicht die mangelnde Motivation, es ist die Überwindung, die es kostet, damit anzufangen. Den ersten Satz des Drehbuchs schreiben, die Schuhe anziehen, um zum Sport zu gehen, … all das kostet mentale Anstrengung, von der wir uns natürlich erst mal erholen müssen, bevor wir loslegen können. First things first.

Das Problem ist die Eigenschaft eines Ziels als solches. Ein Ziel bringt den erhofften Erfolg erst am Ende. Dazwischen gibt es unzählige Dinge, die zuvor erledigt werden müssen. Allein der Gedanke daran, so viel zu müssen, bevor man ein Ergebnis sieht, reicht meistens schon aus, Erschöpfungszustände hervorzurufen.

Dabei bedarf es nur einer etwas anderen Herangehensweise mit der Zielsetzung. Anstatt Zielen nachzueifern, solltest Du Dir die passenden Gewohnheiten aneignen.

Und hier noch der Motivations-Overkill für dieses Jahr:

🔴 Wo gute Gewohnheiten sich tummeln, sind die schlechten natürlich auch nicht weit. Mit diesem Jedi-Mind-Trick bekommst Du Deine schlechten Angewohnheiten in den Griff.

🔴 Die ersten Wochen eines jeden neuen Jahres, stehen für Veränderung und das sich Vornehmen, endlich einmal dies oder jenes anzufangen, zu tun, zu erleben, zu ändern, zu fühlen. Und dann traut man sich doch nicht. Mach doch einfach das, was Du willst und nicht, was Du solltest.

🔴 Und bist Du jetzt noch immer nicht bis in die Haarspitzen motiviert: Es geht nicht darum deine Träume zu erfüllen, sondern wie Du Dein Leben leben willst.

Jetzt sind die kommenden Monate so richtig eingeschüchtert, bei all dem Tatendrang. Also, DO IT!

Shia LeBoeuf Motivation
Immer wieder lustig anzusehen.

sachen.

Es gibt immer mal wieder interessante Funde im Netz, die sich nicht so richtig einordnen lassen, einen aber trotzdem beschäftigen, faszinieren und inspirieren. Für irgendwas wird es gut sein.

Oscars

FOR YOUR CONSIDERATION

Wie jedes Jahr, so sind die ersten Monate Award Season. Anfang Januar wurden die Golden Globes verliehen, im Februar kommt die Berlinale und im März folgen die Oscars.

Das Tolle dabei sind nicht die Veranstaltungen, sondern die Award-Seiten der Hollywoodstudios und Streamer. Da wird sich zum Teil mächtig ins Zeug gelegt, um die Produktionen im besten Licht erstrahlen zu lassen. Unfassbar viele Making-ofs, Drehbücher und Interviews mit den Filmemachern und Schauspielern stehen zur Verfügung und man kann sich tagelang mit nichts anderem beschäftigen. Toll.

Hier die besten Links:

Amazon Studios Hier gibt es Einblicke und Drehbücher zu Filmen wie, The Tommorow War, Being The Ricardos, Anette und viele mehr.

United Artists hat unter anderem Ridley Scotts House of Gucci oder den letzten Bond Film im Angebot.

Warner Brothers geht unter anderem mit Dune (das Drehbuch gibt es HIER), Suicide Squad und dem letzten Matrix Film ins Rennen. Leider sind die Drehbücher (noch) nicht mit dabei.

The Power of the Dog Digital Book
Bendict Cumberbatch in Jane Campions The Power of the Dog

Bei Netflix gibt es wohl den meisten Content. Nicht nur zu den Filmen, sondern auch die Serien werden ausgiebig promotet. Und was richtig nice ist, zu vielen Titeln gibt es digitale Bücher, die den Making-of-Büchern, die man sich sonst für teures Geld kaufen kann, in nichts nachstehen. Musst Du mal selber stöbern, ich konnte mich nicht entscheiden, was ich hier featuren soll, bei dem Überangebot.😄

Bei den restlichen Studios gibt es (bisher) außer einer Synopsis, Trailer und vielleicht mal einem Interview nicht wirklich viel zu entdecken. Könnte sich aber noch ändern, je näher die Oscars rücken. Aber kann man sich mal durchklicken: Disney, AppleTV+, BleeckerStreetMedia, Sony Classics, Focus Features, A24, IFC Films, Lionsgate, Magnolia Pictures, Searchlight Pictures, NEON, Universal

Eine Liste mit den verfügbaren Drehbüchern findest Du HIER.

Hinweis: Bei den Drehbüchern sollte man schnell zuschlagen, denn die verschwinden gerne mal wieder, wenn die Award Season vorbei ist.

Auch interessant:

🔴 John August und Craig Mazin nehmen ein paar der Oscar-Anwärter-Drehbücher unter die Lupe. (ab Minute 27:55)

🔴 Der Deutsche Filmpreis ist zwar schon etwas länger her, aber auch da gibt es einige Drehbücher zu lesen.

🔴 Nicht nur in Deutschland ist die Debatte um die Zukunft des Films entfacht. An Ideen und Talenten mangelt es nicht. Eher an der fehlenden Risikobereitschaft der Sender, Studios und Streamer. Was sich einmal gut verkauft hat, wird einfach wiedergekäut. Jeder Film eine Variante des Vorherigen. Wieso es für die Zukunft des Films wichtig ist, dass sich das ändern muss.

fade out.

Das wars für dieses Mal aus meiner Film-Bubble.

Wenn Dir Behind The Scenes gefällt, würde ich mich darüber freuen, wenn du es mit anderen teilst. Kannst gerne diese E-Mail weiterleiten oder ihnen DIESEN LINK schicken. Das wäre mir eine große Hilfe. Danke.

Ich freue mich auch von Dir zu hören und Deine Meinung, Kritik und Ideen zu den einzelnen Themen zu erfahren. HIER KLICKEN und schon sind wir im Gespräch.

Bis zum nächsten Mal, danke für Deine Zeit und hab Spaß an dem, was Du tust.

✌🏼

Daniel

PS: Wenn der Newsletter bei Dir im Spam gelandet ist, gib mir doch bitte kurz bescheid. Wenn Du mich zu Deinen Kontakten hinzufügst, sollte das in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Behind The Scenes

Ein Newsletter über den kreativen Prozess des Filmemachens.

Ein Blick hinter die Kulissen der Produktion meines neuen Kurzfilms SPIEGELBILDER, sowie inspirierende Links zum Thema Storytelling und Filmemachen. Jeden zweiten Freitag in deinem Postfach.

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