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Behind The Scenes

🎬 Behind The Scenes #36: Schreiben in zwei Welten

Published over 1 year ago • 3 min read

Hallo, Daniel hier.

Tage voller Aufregung liegen hinter und vor mir. Diese finden vor allem im Inneren statt, im Kopf, um genau zu sein. 🧠

Einerseits arbeite ich an einem Drehbuch für einen Kurzfilm und andererseits an einem Roman. Es könnte unterschiedlicher nicht sein.

Bin somit voll im Schreiben abgetaucht, deshalb dreht sich in dieser Ausgabe logischerweise alles um dieses Thema.

Los geht's!

SCHREIBEN IN ZWEI WELTEN

Oder vielmehr in zwei Gehirnhälften. Macht natürlich keinen Sinn. Obwohl 🤔 … bei Rechtshändern ja die linke und bei Linkshändern ja die rechte Gehirnhälfte für das Schreiben zuständig sind. Und da ich ja mit beiden Händen tippe, dann müssten ja auch beide Gehirnhälften … Okay, okay, hat schon einen Grund, warum ich nicht in der Wissenschaft tätig bin. 😂

Aber so stelle ich es mir zumindest vor, wenn ich, in der einen Hälfte, das Kurzfilm Drehbuch schreibe und in der anderen den Roman.

Da denkt man, Schreiben ist gleich Schreiben, und obwohl es sich bei beidem um eine Geschichte handelt, so könnte es unterschiedlicher nicht sein.

Die Art und Weise, wie geschrieben wird, sind für mich zwei vollkommen verschiedene Welten, die sich jedoch durchaus gegenseitig befruchten.

Wo man bei einem Roman anfängt zu Be- und Umschreiben, die Gefühle der Charaktere in Worte fasst etc., so verlangt das Drehbuchs nur Beschreibung und Dialog. Und zwar so knapp wie möglich und nur so viel wie nötig.

Natürlich ist auch jedes überflüssige Wort in einem Roman schlichtweg zu viel, doch gewährt einem dieses Medium etwas mehr Freiheit. Auf der anderen Seite führt einem die präzise Wortwahl beim Drehbuch auch vor Augen, wie wenig eigentlich nötig ist. Was sich wiederum auch positiv auf das Buch auswirken kann.

Ist gerade ein äußerst interessanter Prozess, sich erst in der einen Story-Welt, dann in der anderen aufzuhalten und dort zu schreiben. Insofern ist es wohl die perfekte Schreibübung.

Aber das Drehbuch verschlingt momentan einfach am meisten Zeit, deshalb gibt es beim Buch nur wenig Fortschritte zu vermelden. Meistens halt irgendetwas umgeschrieben oder gekürzt. 😜

Die Logline lautet unverändert:

Als ein Schriftsteller mit den Kreaturen seiner Phantasie konfrontiert wird, die ihn vernichten wollen, um sich ihre eigene Existenz zu sichern, muss er das größte Opfer bringen, um sich und seine Frau vor seinen mordlustigen Hirngespinsten zu bewahren.


Zudem habe ich mir für dieses Jahr auch vorgenommen, vermehrt Drehbücher zu lesen. Vor allem Deutsche.

Ist aber gar nicht so einfach, wie sich herausgestellt hat. Eigentlich schade. Gerade jetzt, wo die Award Season losgeht, schmeißen die Hollywood Studios mit aktuellen Drehbüchern förmlich um sich. Hier bei uns wird das gar nicht so zelebriert und die Bücher geraten in Vergessenheit, genauso wie die zugehörigen Filme. Vielleicht auch ein Grund? Okay, das war etwas zynisch.

Aber wenn Du eine gute Quelle für deutsche Drehbücher weißt, lass es mich bitte wissen.

Das erste Buch, das ich gelesen habe, war Aus dem Nichts von Fatih Akin & Hark Bohm.

Toll geschrieben und ich kann mich immer wieder dafür begeistern, wie viel Story in so wenig Text erzählt werden kann. Man ist gefühlt schon richtig in der Story, hat einen guten Überblick über die Charaktere und ist dann doch erst auf Seite 11 oder so. Gibt noch viel zu lernen für mich. Lohnt sich zu lesen.

SEITE EINS – An beeindruckende Filmszenen erinnert man sich meistens, aber wie sieht es mit dem Anfang der Story aus? Die jeweils erste Seite diverser Drehbücher gibt einen interessanten Blick darauf, wie in die Story eingestiegen wird.

BESSERE SZENENBESCHREIBUNGEN – Drehbücher bestehen aus Szenenbeschreibungen und Dialog. That’s it. Drehbuchautor John August zeigt an einem Beispiel, wie man das Beste aus einer Szenenbeschreibung rausholt.

SCHREIBEN IST KÜRZEN – Ist man erstmal im Schreibflow, fliegen die Wörter und Sätze einem nur so zu. Das Problem dabei ist, vieles davon ist unnötig und bläht das Script oder Buch nur unnötig auf. Dann heißt es kürzen. Aber wie? Mit Hilfe dieser Artikel, natürlich.

POINTS FOR STYLE – Das Schreiben eines Drehbuchs unterscheidet sich schon allein in seiner Form grundlegend vom Schreiben eines Romans zum Beispiel. Drehbuchautor Terry Rossio gibt in diesem Artikel eine Reihe wertvoller Tipps, um Schreibstil und Sprache und somit auch das Drehbuch zu verbessern.

LESEN ≠ LESEN – Jemand, der zum ersten Mal ein Drehbuch liest, wird mit ziemlicher Sicherheit mit der Form und Struktur seine Probleme haben. Doch auch diejenigen, die ein Drehbuch schreiben wollen, sollten nicht nur eine Fülle davon lesen, sondern auch wissen, wie man sie lesen sollte, um am meisten daraus mitzunehmen.

UNISONO – Ein faszinierender Zusammenschnitt aus Filmen und Serien, wo die Charaktere das Gleiche sagen oder tun.

FIRST AND FINAL FRAMES – Ein wunderschöne Collage der jeweils ersten und letzen Bilder diverser Filme.

BESTE FILMPOSTER 2022 – In der letzten Ausgabe hatte ich noch groß verkündet, mich nicht um Rückblicke zu scheren und nun … Aber diese Filmposter sind einfach zu gut, um sie sich nicht noch einmal anzuschauen. Trotz Überschneidungen, alle Links Klickenswert: MUBIs Auswahl, INDIEWIREs Best of, THE PLAYLIST Top 16, FIRST SHOWINGS Top 10, THE FILM STAGE, CREATIVE REVIEW

Das wars für dieses Mal aus meiner Zwei-Welten-Schreib-Bubble.

Woran arbeitest Du eigentlich momentan? Freue mich von Dir zu hören.

Bis zum nächsten Mal, danke für Deine Zeit und hab Spaß an dem, was Du tust.

✌🏼

Daniel

Behind The Scenes

Der kreative Prozess des Filmemachens.

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